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1. Geschichte des Altertums - S. 1

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Einleitung. ß 1. Die Völker des Altertums. Wir pflegen die Weltgeschichte in die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit einzuteilen. Die Geschichte des Altertums spielt sich vornehmlich in den Ländern ab, die das mittelländische Meer umgeben. In Vorderasien wohnten die ältesten Kulturvölker, d. H. Völker, welche Staaten und einen geordneten Rechtszustand hatten, welche nicht allein den Acker regelmäßig bebauten, sondern auch Gewerbe und Handel trieben, welche einige Wissenschaft und Bildung besahen, welche Gottheiten kannten und verehrten. Zu ihnen gehören die Ägypter, die Babylonier und Assyrer, die Juden und Phönizier; später gründeten die Perser ein großes Reich, das ganz Vorderasien umfaßte. Eine noch weit höhere Kultur als die Völker des Orients entfalteten die Griechen und Römer. Die Griechen waren das hochbegabte Volk der großen Dichter und Denker, Baumeister und Bildhauer, das Volk, dessen Kunstwerke nie übertroffen worden sind und aus dessen Wissenschaft die Wissenschaft der späteren europäischen Völker erwachsen ist. Die Römer waren das Volk der großen Staatsmänner und Feldherren, das, von Eroberung zu Eroberung fortschreitend, allmählich alle Völker rings um das mittelländische Meer sich unterwarf und zu einem ungeheuren Reich, einem Weltreich, zusammenfaßte. Das römische Reich wurde, einige Jahrhunderte nachdem Christus geboren war, von den hereinbrechenden Germanen, unseren Vorfahren, zerstört. Damit endet die Geschichte des Altertums, und es beginnt die Geschichte des Mittelalters. ß 2. Die Völkerqrnppen. Nach ihrer Verwandtschaft pflegen wir diese Völker in drei Gruppen zusammenzufassen: 1. Zu den nordafrikanischen Völkern gehören die Ägypter. 2. Zu den Semiten gehören die Babylonier und Assyrer, Araber, Juden und Phönizier. 3. Zu den Jndogermanen oder Jndoeuropäern gehören in Europa die Griechen und Römer, Kelten, Germanen und Slaven, in Asien die Perser und Inder. Neubauer, Gesck-ichtl Lehrbub fiir Mndckensch. I. 5. Aufl. 1

2. Das Altertum - S. 7

1907 - Leipzig : Voigtländer
5. Die Länder der Semiten. § 6. Die Babylonier und Kssyrer. 7 2. Babylonien, am Unterlauf beider Ströme, 3. Assyrien, östlich vom oberen Tigris. § 6. Die Babylonier und Assyrer. 1. Land und Volk, fluch in Den fruchtbaren Tälern der Zwillingsströme Euphrat und Tigris entwickelte sich eine hohe Kultur. Die früheren Bewohner des unteren Stromlandes wurden von semitischen Stämmen besiegt; doch nahmen die Sieger die Kultur der Besiegten an. In der (Ebene am Unterlauf der Ströme entstand dann das Reich der Babi)Ionier, in der Berglandschaft östlich vom oberen Tigris das Reich der Assyrer. 2. Religion und Bildung. Die Religion beider Völker war besonders Gestirndienst, ihr fjauptgott der Sonnengott Bel, d. i. Herr. Die Tempel waren terrassenartig abgestufte Türme, die wohl zugleich als Sternwarten dienten. Den Gottesdienst besorgte der Priester st and. Sie besaßen schon reiche astronomische Kenntnisse, so daß Babylonien als die Heimat der Astronomie gilt, fluch trieben sie Sterndeuterei (Astrologie), die auf dem Aberglauben beruht, daß die Stellung der Sterne das Schicksal der Menschen bestimme. Sie gebrauchten die Keilschrift*), die gewöhnlich auf Tontafeln eingeritzt wurde. 3. Ackerbau, Gewerbe und Handel. Der Ackerbau des Landes war sehr ergiebig, da die fleißigen (Einwohner Me Überschwemmungen der Ströme durch Dämme, Kanäle und Teiche zu regeln verstanden. Richt minder geschickt waren sie in der Weberei; babylonische Mäntel und Teppiche waren im ganzen Morgenlande berühmt. Sie trieben lebhaften Handel, teils zu Lande mit Karawanen, teils auf dem (Euphrat, *) Assyrische Keilschrift: -<-< >> Ttt Tt Ttt T V Tf <T3= sibä a uma ma i na ka scha a di sibä uma ina kaschädi £Ttt= * tttt et tlt -T<T tttt= Hf- fceh u sehe ssi ma summatu issuru u masch schir uschessima summatu umaschschir — Als der siebente Tag herankam, da ließ ich eine Taube heraus und ließ (sie) los. (Bus der babylonischen Sintsluterzählnng.) Volk Religion Bildung kickerbau Weberei Handel

3. Das Altertum - S. 8

1897 - Leipzig : Voigtländer
8 b) zwischen dem Euphrat und dem Tigris: 5. Mesopotamien, eine Steppenlandschaft, und > 6. Babylonien. eine hchst fruchtbare Tiefebene mit der Hauptstadt Babylon. ~ c) stlich vom Tigris: 7. Assyrien mit der Hauptstadt Nmive am Tigris. Ii. Die Babylonier und die Assyrer. 6. Die Kultur der Babylonier. 1. Religion und Bildung. Die Religion der Babylonier war Verehrung der fruchtspendenden Naturmchte, insbesondere Stern dienst: ihr .fsmmh gott war ^l, der Herr des Alls". Der Gtterdienst stand unter der Leitung der Chalder, einer Priesterkaste, welche durch sorgfltige Beobachtung der Gestirne die Himmelskunde ausbildete und die Sterndeutung so erfolgreich betrieb, da Babylonien als die Heimat der Astronomie und Aftrofpgti galt. Auch die babylonischen Mm^und Gewichte fanden^Veite Nerbreitikn^. Die aus Ziegelsteinen aufgefhrten mchtigen Tempel und Knigspalste waren mit Bildwerk reich geschmckt. Die Schrift, Welche sich auf den Denkmlern findet, besteht aus keilfrmigen Zeichen und wird daher Keilschrift genannt. Yv y^Yyt Yf Wasser Hand, Seite Herrin Feld Flu 2. Landbau, Handel und Kunstflei. Das babylonische Land war durch seine Natur zu ergiebigem Anbau hchst geeignet. Eine weit ausgebreitete, tiefgelegene Ebene, wurde es alljhrlich, wenn in den Bergen Armeniens der Schnee schmolz, durch die Gewsser des mchtig aufgefchwolleuen Euphrat berschwemmt. Durch wohlangelegte Dmme, Teiche und Kanle wurde die Bewsserung des Bodens geregelt. So wurde Babylonien eines der reichsten Getreidelnder der alten Welt. Auer Dattelpalmen," sagt der griechische Geschichtschreiber Herdot, hat das Land keine Bume; allein zum Getreidebau ist es so vortrefflich, da es immer ziyei-hundertfltige und in recht guten Jahren dreifiimdertf artige Frucht trgt. Die Weizen-und Gerstenbltter werben leicht vier Finger breit, und zu welcher Hhe die Hirse und die lgebende Sesamstaude wchst, will ich lieber gar nicht sagen; denn ich wei recht gut wer nicht in Babylonien gewesen, glaubt schon das nicht, was ich vom Getreide gesagt." Weit ausgedehnt war der Kandel der Babylonier, zu Wasser wie zu Lande. Ihre Karawanen zogen nach "Indien wie nach Vorderasten; ihre Schiffe fuhren den Euphrat hinab bis in den persischen Meerbusen. Von den arabischen und indischen Ksten wurden ihnen Perlen, Edelsteine und Rauch-werk, Elfenbein, Ebenholz und Zimt zugefhrt. Von der Entwickelung ihres Kunstfleies zeugen die im ganzen Morgenlande berhmten babylonischen Mntel und Teppiche mit eingewirkten Figuren. Der durch den Kunstflei und Handel gefrderte Reichtum hatte freilich auch die Folge, da die Sitte des Volkes mehr und mehr in weichliches Wohlleben ausartete.

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 13

1896 - Leipzig : Voigtländer
in der Nhe die Knigsgrber (f. Taf. I, 14). Am oberen Nil sind die Felsentempel von Jbsambul (f. Taf. I, 2). gyptische Tempelanlag en (vgl. Tafel I, 1416). Zu dem Tempel fhrt eine breite Strae, die auf beiden Seiten mit Sphinxen besetzt ist (f. Taf. I, 3, 4). An ihrem Ende stehen 2 Obelisken (Spitzsulen). Dahinter stehen die 2 Pylonen (Trme mit schrg aufsteigenden Wnden), welche mit dem dazwischen befindlichen Portal die Front des Tempels bilden. Die 3 brigen Seiten des ein Rechteck bildenden Tempelraumes sind von Mauern umgeben. Der Tempel besteht aus drei Hauptrumen: 1. dem Vorhos(unbe-deckt, von einem gedeckten Sulengang umgeben); 2. dem Sulensaal; 3. dem inneren Heiligtum (Cella) mit dem Bilde des Gottes. Alle Wnde und Sulen sind mit farbigen Bildern und Hieroglyphen bedeckt (f. Taf. I, 1013). 2. Die Assyrer und Babylonier. Auch die Assyrer und Baby-louier, zwei verwandte, semitische Völker, besaen eine alte und hochent-wickelte Jmtur. Die Religion der Babylonier war Verehrung der fruchtspendenden Naturmchte, insbesondere Stern dien st; ihr Hauptgott war Bel, der Herr des Alls". Der Gtterdienst stand unter der Leitung der Chalder, einer Priesterkaste, welche durch sorgfltige Beobachtung der Gestirne die Himmelskunde ausbildete und die Sterndeutung so erfolgreich betrieb, da Babhlonien als die Heimat der Astronomie und Astrologie galt. Auch die babylonischen Mae und Gewichte fanden weite Verbreitung. Die aus Ziegel-steinen aufgefhrten mchtigen Tempel und Knigspalste waren mit Bild-werk reich geschmckt. Die Schrift, welche sich auf den Denkmlern findet, be-steht aus keilfrmigen Zeichen und wird daher Keilschrift genannt. Das babylonische Land war durch feine Natur zu ergiebigem Anbau hchst geeignet. Eine weit ausgebreitete, tiefgelegene Ebene, wurde es all-jhrlich, wenn in den Bergen Armeniens der Schnee schmolz, durch die Ge-Wsser des mchtig aufgeschwollenen Euphrat berschwemmt. Durch Wohl-angelegte Dmme, Kanle und Teiche wurde die Bewsserung des Bodens ge-regelt. So wurde Babhlonien eines der reichsten Getreidelnder der alten Welt. Weit ausgedehnt war der H and el der Babylonier, zu Wasser wie zu Lande. Von der Entwickelung ihres Kunstfleies zeugen die im ganzen Morgenlande berhmten babylonischen Mntel und Teppiche mit eingewirkten Figuren. Der durch den Kunstflei und Handel gefrderte Reichtum hatte freilich auch die Folge, da die Sitte des Volkes mehr und mehr in weich-liches Wohlleben ausartete. Die Assyrer grndeten das erste groe Weltreich: das assyrische Reich, dem fast alle Lnder Vorderasiens unterworfen waren. Seine Haupt-stadt war Ninive am Tigris. Endlich erlag das assyrische Reich dem An-griff der verbndeten Med er und Babylonier. Ninive wurde erobert und zer-strt (606). Nachdem diese ehemalige erste groe Weltstadt seit 2 Jahrtaufenden spurlos verschwunden war, sind erst in unserem Jahrhundert ihre groartigen berreste wieder auf-gefunden worden, und zwar gegenber der Stadt Moful auf der linken Seite des Tigris bei den Drfern Nimrud, Kujundfchik und Khorfabad (f. Taf. I, 1). Die hier gefundenen groartigen Knigspalste sind meist aus groen Backsteinen aufgefhrt. Die Wnde find mit Alabasterplatten belegt, welche mit Relies-Bildern und Keilschrift bedeckt sind. Am

5. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 6

1891 - Leipzig : Voigtländer
6 diesen Schlamm, die Abkhlung der Lust durch diese Wassermenge gerade in den heiesten Monaten sind um so wertvoller, als der blaue, glnzende Himmel des oberen Fluthals niemals durch Regenwolken getrbt wird, als die Hitze stark ist und die Sdweststrme den Sand und Staub der Sahara zuweilen der das westliche Grenzgebirge bis in den Nil hineintreiben. Dem Lande am untersten Laufe des Nil, dem Delta, sendet die Nhe des Meeres von Zeit zu Zeit Regengsse, und acht Monate hindurch wird das ganze nach dem Mittel-meere geffnete Thal von erfrischenden Nordwinden durchweht. Durch seine Fruchtbarkeit that sich schon in der ltesten Zeit gypten unter den Lndern hervor. Es nhrte eine so zahlreiche Bevlkerung, da das Nilthal von Stdten wie berset schien; durch seinen Getreidereichtum war es eine Kornkammer auch fr andere Völker (vgl. die Geschichte Josephs). Auer Getreide erzeugte das Land Baumwolle, Dattelpalmen, die Papyrusstaude :c., von merkwrdigen Tieren das Krokodil, das Flupferd, den Ichneumon, den Ibis. Es wurde eingeteilt in Obergypten mit der Hauptstadt Theben, Mittelgypten mit der Hauptstadt Memphis und Untergypten oder das Delta mit Sai's und dem spter erbauten Alexandria. 3. Die Kultur der gypter. 1. Die Kasten. Die alten gypter waren ein miges, arbeit-sames, gottesfrchtiges Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten d. h. streng voneinander gesonderte erbliche Stnde. Die erste und vornehmste Kaste war die der Priester, die nicht nur dem Religionswesen vorstanden, sondern sich auch allein im Volke mit wissenschaftlichen Dingen beschftigten; sie trieben Mathematik, Geometrie und Sternkunde; sie waren Richter, rzte und Bau-meister. Den Knigen standen sie als einflureiche Ratgeber zur Seite. brigens war den Knigen, die Pharaonen (d. i. Shne des Sonnengottes Ra) genannt wurden, zunchst der Kriegerstand untergeordnet, der die zweite Kaste bildete. Die dritte Kaste umfate die Gewerbetreibenden und begriff in sich die Handwerker, Kaufleute und Knstler. Die vierte Kaste bildeten die Ackerbauer und Rinderhirten. Auch die Nilschiffer und in spterer Zeit die Dolmetscher waren besondere Stnde des Volkes. Die Schweinehirten endlich wurden fr unrein gehalten und waren vom Besuche der Tempel ausgeschlossen. 2. Die Religion. Als Götter wurden von den gyptern

6. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 11

1891 - Leipzig : Voigtländer
11 Auer Dattelpalmen," sagt der griechische Geschichtschreiber Herodot hat das Land keine Bume; allein zum Getreidebau ist es so vortrefflich, da es immer zweihundertfltige und in recht guten Jahren dreihundertfltige Frucht trgt. Die Weizen- und Gerstenbltter werden leicht vier Finger breit, und zu welcher Hhe die Hirse und die lgebende Sesamstaude wchst, will ich lieber gar nicht sagen; denn ich wei recht gut, wer nicht in Babylonien gewesen, glaubt schon das nicht, was ich vom Getreide gesagt." Weit ausgedehnt war der Handel der Babylonier, zu Wasser wie zu Lande. Ihre Karawanen zogen nach Indien wie nach Vorder-asten; ihre Schiffe fuhren den Euphrat hinab bis in den persischen Meerbusen. Von den arabischen und indischen Ksten wurden ihnen Perlen, Edelsteine und Rauchwerk, Elfenbein, Ebenholz und Zimt zugefhrt. Von der Entwicklung ihres Kunstsleies zeugen die im ganzen Morgenlande berhmten babylonischen Mntel und Teppiche mit eingewirkten Figuren. Der durch den Kunststei und Handel gefrderte Reichtum hatte brigens auch die Folge, da die Sitte des Volkes mehr und mehr in weichliches Wohlleben aus-artete. 3. Religion und Bildung. Die Religion der Babylonier war Verehrung der fruchtspendenden Naturmchte, insbesondere Stern dien st; ihr Hauptgott: Bel, der Herr des Alls". Der Gtterdienst stand unter der Leitung der E h a l d e r, einer Priester-kste, welche durch sorgfltige Beobachtung der Gestirne die Himmelskunde ausbildete und die Sterndeutung so erfolgreich betrieb, da Babylonien als die Heimat der Astronomie und Astrologie galt. Auch die babylonischen Mae und Gewichte fanden weite Verbreitung. Die aus Ziegelsteinen aufgefhrten mchtigen Tempel und Knigs-palste waren mit Bildwerk (auf Steinplatten) reich geschmckt. Die Schrift, welche sich auf ihren Denkmlern findet, wird, da sie aus keilfrmigen Zeichen besteht, Keilschrift genannt. 7. Die Assyrer. Fast ebenso hoch in das Altertum hinauf, wie die babylonische Geschichte, reicht die der Afsyrer. Die alte Hauptstadt derselben war Assur, am oberen Laufe des Tigris gelegen. (Erst spter entstand die neue glnzende Hauptstadt Ninive.) Die Afsyrer nahmen das Land vom Tigris bis zu den im Osten desselben sich erstreckenden Gebirgen in Besitz. Dieses Land war viel weniger fruchtbar und viel rauher, als Babylonien. Auch gab es in dem-

7. Geschichte des Altertums - S. 37

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 6, 4. Die Kultur der Babylonier und Assyrer. 37 brachten Karawanenzüge oder Schiffe Waren zusammen: Indien lieferte Elfenbein, Perlen, Edelsteine, Ebenholz und Zimt; Baktrien sandte Gold, aus Armenien kam Holz und Wein, aus Arabien Wolle, Tierselle und Räucherwerk. Die Babylonier kannten bereits Maße und Gewichte. Mit dem Handel schwang sich auch das Gewerbe auf. Viele der Handelsprodukte wurden durch fleißige und geschickte Hände kunstvoll verarbeitet und im Altertum hochgeschätzt. Man pries die babylonischen Gewebe, die Färbereien, die Teppiche mit eingewirkten Figuren, t>ie künstlich geschnittenen Steine, die Glas- und Broncewaren, die Salben und Wohlgerüche. Die Religion der Babylonier und Assyrer ging früh von dem Glauben an einen Gott zur Naturreligion über. Als höchste Gottheiten verehrten sie die schaffende, erhaltende, aber auch zerstörende Naturkraft, den Licht- und Feuergott Baal (Bel), sowie dessen Gemahlin, die Mondgöttin Mylitta, die Spenderin der Fruchtbarkeit. Außerdem wurden Planetengötter unterschieden und damit das Geschick der Menschen in Beziehung gebracht. Mit der Verehrung der Götter hing eine sorgfältige Beobachtung der Sterne und ein regelmäßiger Sterndienst zusammen, welcher von einer erblichen Priesterkaste, den Magiern (auch Chaldäer genannt), ausgeübt wurde, die daneben noch Sterndeuterei (Astrologie) und Wahrsagerei trieben und dadurch auf Regierung und Volk großen Einfluß hatten. Die Wissenschaft lag ebenfalls in den Händen der Priester. Diese erlangten durch die Beobachtung des Sternenhimmels bedeutende astronomische und mathematische Kenntnisse und legten dieselben in der Keilschrift nieder. Die Keilschrift war eine Wort- und Silbenschrift, die aus keilförmigen Strichen und Winkeln in verschiedener Größe, Lage und Zusammensetzung bestand. Sie war auf Ziegelsteinplatten eingegraben und kann jetzt entziffert werden. Die Kunst stieg zu hoher Blüte auf. Die Baukunst schuf mächtige Tempel und Paläste mit weiten Hallen und Höfen. Das massige Mauerwerk war mit Alabasterplatten überzogen, welche mit ihren Darstellungen von Pflanzengebilden und Vorgängen aus dem häuslichen und öffentlichen Leben eine reiche Zierde bildeten. Die hölzernen Decken der Säle und Hallen wurden von schlanken Säulen getragen, deren Kapitäle mit seltsamen Tierformen geschmückt waren. Da aber das Baumaterial aus Mangel an festen Steinen in undauerhaften Ziegelsteinen bestand, so sind nur wenige Trümmer erhalten. Die Bildnerei brachte außer farbigen Thonreliefs Götterbilder mit Metallüberzügen hervor. Die Assyrer schmückten die Eingänge

8. Geschichte des Altertums - S. 1

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Einleitung. 1. Die Völker des Altertums. Wir pflegen die Weltgeschichte in die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit einzuteilen. Die Geschichte des Altertums spielt sich vornehmlich in den Lndern ab, die das mittellndische Meer umgeben. In Vorderasien wohnten die ltesten Kulturvlker, d. h. Völker, welche Staaten und einen geordneten Rechtszustand besaen, welche nicht allein den Acker regelmig bebauten, sondern auch Gewerbe und Handel trieben, welche einige Wissenschaft und Bildung besaen, welche Gottheiten kannten und verehrten. Zu ihnen gehren die gypter, die Baby-lonier und Assyrer, die Juden und Phnizier; spter grndeten die Perser ein groes Reich, das ganz Vorderasien umfate. Eine noch weit hhere Kultur als die Völker des Orients entfalteten die Griechen und Rmer. Die Griechen waren das hochbegabte Volk der groen Dichter und Denker, Baumeister und Bildhauer, das Volk, dessen Kunstwerke nie bertroffen worden find und aus dessen Wissenschaft die Wissenschast der spteren europischen Völker erwachsen ist. Die Rmer waren das Volk der groen Staatsmnner und Feldherren, das, von Erobe-rung zu Eroberung fortschreitend, allmhlich alle Völker rings um das mittellndische Meer sich unterwarf und zu einem ungeheuren Reich, einem Weltreich, zusammenfate. Das rmische Reich wurde, einige Jahrhunderte nachdem Christus geboren war, von den hereinbrechenden Germanen, unseren Vorfahren, zerstrt. Damit endet die Geschichte des Altertums und es beginnt die Geschichte des Mittelalters. 2. Die Vlkergruppen. Nach ihrer Verwandtschaft pflegen wir diese Völker in drei Gruppen zusammenzfassen: 1. Zu den nordafrikanischen Vlkern gehren die gypter. 2. Zu den Semiten gehren die Babylonier und Assyrer, Araber, Juden und Phnizier. 3. Zu den Jndogermanen oder Jndoeuropern gehren in Europa die Griechen und Rmer, Kelten, Germanen und Slaven, in Asien die Perser und Inder. Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch fr Mdchensch. I. 3. Aufl. 1

9. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 72

1906 - Leipzig : Hirt
72 der die Völker Europas, Asiens und Afrikas mit Ausnahme der noch wilden Stmme. 7 )er Rmische Freistaat bestand nicht mehr. Oktavian war z Alleinherrscher und Kaiser, der erste Kaiser der Rmer. Dritter Zeitraum. Das Komische Kaiserreich. _ Augustus. Die ganze Flle der ffentlichen Gewalt war nach der Schlacht bei Actium auf Oktavian bergegangen, der von da an den Namen Augustus fhrte. (Fig. 36.) . Unter seiner Regierung blhten im Rmischen Reiche Knste und Wissenschaften. Der Geschichtschreiber Titus Livius und der Dichter Vergil lebten zu jener Zeit, -^.itus Livius hat die umfassendste Geschichte des Rmischen Staates geschrieben und Vergil in seinem Epos nei's den Ruhm des rmischen Volkes und des Julischen Geschlechtes, zu dem Augustus gehrte, besungen. Die Stadt Rom wurde sehr verschnert. Zwar gab es schon eine Reihe glnzender Gebude; diese gehrten entweder dem Staate oder einzelnen sehr reichen Brgern. Die meisten Privathuser waren noch aus Holz oder Ziegelsteinen aufgefhrt. Augustus kaufte eine Menge solcher Huser an, lie sie niederreien und an ihrer Stelle Tempel, Palste, Bder und Theater aus Marmor ausbauen. Nun wurden auch viele Privathuser aus Marmor aufgefhrt. Gegen Ende seiner Regierung konnte sich Augustus rhmen, da er eine marmorne Stadt hinterlasse, während er eine von Ziegelsteinen erbaute vorgesunden habe. Die Geburt Christi. Um die Einwohnerzahl des Ungeheuern Reiches festzustellen und eine gerechte Besteuerung zu ermglichen, ordnete der Kaiser eine allgemeine Volkszhlung und Vermgensschtzung an. Wegen dieser Verordnung begaben sich Joseph und Maria nach Bethlehem, der Stadt ihres Ahnherrn David, um sich dort in die rmischen Einschtzungs-listen eintragen zu lassen. Hier ging die Weissagung des Propheten Michas in Erfllung: Du Bethlehem im Lande Juda bist keines-wegs die geringste unter den Frstenstdten Judas; denn aus dir wird der Fürst hervorgehen, der Israel regieren wird, dessen Ausgang von Anbeginn ist, von Ewigkeit her." Das wichtigste Ereignis der Weltgeschichte, die Geburt Christi, fllt in die Regierung des ersten rmischen Kaisers. Die Varusschlacht. Die uern Feinde, die es noch wagten, das Reich zu beunruhigen, wurden niedergeworfen. Nur ein Volk wute sich der rmischen Herrschaft zu erwehren und bewies dadurch, da es berufen fei, die Weltherrfchaft zu bernehmen, wenn das Rmische Reich seine Aufgabe gelst htte und in der Weltgeschichte zurcktreten mte. Dieses Volk war unser deutsches Volk, das in der denkwrdigen Schlacht

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 10

1906 - Leipzig : Hirt
10 Geschichte der morgenlndischen Völker. Die Sphinxe. Eine Sphinx ist ein Steingebilde, das einen Lwenleib mit dem Kopfe eines Menschen darstellt. Sphinxe waren meist vor den Tempeln in ganzen Alleen aufgestellt. Nicht nur in gypten, sondern auch in Assyrien finden sich Sphinxe. Im 17. und 18. Jahrhundert n. Chr. wurden sie in Europa nachgeahmt und am Eingange von Schlssern aufgestellt. (Fig. 1.) Die Hieroglyphen. Die Wnde der Tempel, der Palste, der Pyramiden, der Grabkammern, die Obelisken, die Srge, kurz alles, was sich beschreiben lie, haben die gyptischen Priester mit einer Bilderschrift bedeckt, die man Hieroglyphen nennt. Ihre Entzifferung ist gelungen, und wir sind dadurch in den Stand gesetzt, die Geschichte und die Kulturttigkeit des gyptischen Volkes bis in die kleinsten Einzelheiten zu verfolgen. Die Phnizier. berblick der die phnizische Geschichte. Phnizien ist ein kleiner Kstenstrich in Vorderasien am Gestade des Mittelmeeres, nrdlich von Palstina. Die alten Phnizier waren die ersten Seefahrer der Erde. Die geringe Ausdehnung des Landes, fein Erz- und Kupferreichtum, der Fisch-reichtnm des Meeres, der Libanon, dessen Zedern sich zum Schiffbau eignen, veranlagten sie, Schiffahrt und Handel zu treiben. Ihre Schiffe fuhren nach Indien, Afrika, Griechenland, Sizilien, Spanien, England und an die Ksten der Ostsee. berall, wohin sie kamen, grndeten sie Städte, so Palermo auf Sizilien, Caralis auf Sardinien, Malaga, Sevilla, Cadiz, Gibraltar in Spanien, Hippo, tika und Karthago in Afrika. bervlkerung in dem engen Mutterlande zwang sie zur Anlage dieser Pflanzstdte. Um das Jahr 600 vor Christi Geburt umschifften sie im Auftrage des gyptischen Knigs Neko die Sdspitze von Afrika. An der Ostseekste holten sie den Bernstein, aus dem sie Schmuckgegenstnde verfertigten. In Spanien legten sie Gold- und Silberbergwerke an. Sie vermittelten den Handel zwischen Indien und Nordafrika einerseits und den Lndern des Westens anderseits. Die Hauptgegenstnde ihres Handels waren Leinwand, Purpur, Glas und Schmuckgegenstnde aus edeln Me-tallen. Die Phnizier haben viele wichtige Erfindungen gemacht. Weberei, Purpurfrberei, die Glasbereitung und die Buchstabenschrift haben sie erfunden. Sie haben zuerst Geld geprgt. Die blhendsten Städte der Phnizier waren Tyrns und Sidon. Meist waren die Phnizier einem andern Volke unterworfen, so den gyptern, den Babylonern, den Persern, den Mazedonern, den Rmern. Jetzt gehrt Phnizien zum Trkischen Reiche. Das Land ist verarmt; an der Stelle der frhem volkreichen Städte stehen jetzt elende Fischerdrfer. Die Erfindung des Purpurs. Der Zufall hat nicht selten wichtige Er-findungen herbeigefhrt. In Tyrus kam einst ein Hund mit roter Schnauze nach Hause. Ein Lappen von Wolle lag auf der Erde. Daran putzte der Hund seine Schnauze. Dadurch frbte sich der Lappen purpurrot. Sobald der Herr des Hauses dieses fah, ging er den Spuren nach, die der Hund gelassen hatte, und
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